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Pressestimmen

Die Glocke
Littlefield & Bleiming rissen ihr Publikum von den Stühlen
[ Christian Bleiming & Little Willie Littlefield ] Ahlen (mts).

"Vielleicht gibt´s am Ende noch eine Zugabe, aber das hängt ganz von Ihnen ab", kündigte Bleiming den Ablauf des Abends an. Und die ließen sich die Zuhörer nicht entgehen. [...]

Zunächst spielte Christian Bleiming zahlreiche Stücke bekannter Boogie-Woogie-Größe, aber auch Musik aus seiner eigenen Feder ließ er in das Programm einfließen. "Wir sind hier in einem Musikschulgebäude", meinter er, "und da schaden auch ein paar Erläuterungen nicht." So konnte Bleiming auch einige interessante Hintergründe zu den Komponisten liefern: Die Besucher erfuhren etwa, dasß der amerikanische Jazzmusiker Meade Lux Lewis wohl recht lange im Chicagoer Hauptbahnhof gewohnt hatte.

[ Christian Bleiming 9 "Vom Rattern der Lokomotivräder ist er wohl geprägt worden", so Bleiming, bevor er das entsprechende Stück präsentierte. Vornübergebeugt saß er vor dem Flügel, seine linke Hand nahm in rollenden Baßfiguren die Bewegegung der Räder wieder auf, während die rechte Hand im Diskant die für den Boogie-Woogie typischen, off-beat-förmigen Rhythmen spielte. Unterdessen stampfte Bleimings rechter Fuß den Takt. Little Willie Littlefield nach der Pause: Allerlei Späße band er in sein Programm mit ein. So zog er gleich zu Beginn seine Schuhe aus, und einen plazierte er deutlich sichtbarauf seinem Instrument. Littlefield spielete mit dem Publikum, vollführte einige akustische Kunststücke mit seiner Zunge und zupfte auch mal die Saiten des Flügels direkt an. Mit ungeheurem Tempo hüpften seine Finger auf den Tasten herum, und Littlefield scheute sich auch nicht, ein bißchen Beethoven in seinen Blues miteinfließen zu lassen. "Blue Berry Hill" von Fats Domino spielte der Musiker, der mit viel Spaß bei der Sache war, und verabschiedete sich mit seiner eigenen Version von "Muß i denn..."

Das Publikum dankte es ihm mit stehenden Ovationen und forderte Zugaben, die Bleiming und Littlefield dann vierhändig improvisierten, bevor Littlefield noch zu der Musik Bleimings tanzte.

Wenn zwei Hände eine Big-Band ersetzen
"Westfälischer Boogie-König" Bleiming vermittelte Club-Atmosphäre in der KI
-gap- Greven. Zwei Hände begeisterten. Wie toll tobten sie über die Tasten des schwarzen Klaviers und verstanden sich dabei glänzend. Etwas schien zu verbinden. Der Mann zwischen den Händen war Christian Bleiming. Beim Konzert in der Kulturinitiative am Freitag abend entlockte der "Westfälische Boogie-König" dem Musikschul-Piano flotte Boogie-Töne, wie es besser nicht hätte sein können.

Unscheinbar ist auch er, mit schludrig-blauen Anzug, roter Krawatte. Mit unschuldigem Blick drückt er die Tasten und verwandelt damit die vollbesetzte KI schon nach den ersten Takten in einen stimmungsvollen Club. Er begann mit Selbstgemachtem. Christian Bleiming gehört inzwischen zu den Insidern der Szene, schreibt viel selbst. Doch machen Cover-Versionen einen Großteil seines Programmes aus. Was er spielte, nannte er selber die Musik des "Chicago der 30er Jahre". Dem Blues und Boogie hat ers ich verschrieben. Und wenn etwas kein Boogie ist, wird es einfach "umarrangiert". So beispielsweise George Gershwins Musical-Titelmelodie "Oh Lady be good", die plötzlich flott und schwungvoll dem Tasteninstrument entwich. Ebenso Stücke, die eigentlich für eine komplette Big Band geschrieben waren. "Ich habe die Bläser weggelassen", sagte Christian Bleiming und haut glaubwürdig in die Tasten.

Begleitet wurde er dabei lediglich von einem Schlagzeug, das hin und wieder dezent für den Rythmus sorgte. Peter Samland ist zudem sicher einer der wenigen Trommler, die beim Spielen Zigarre rauchen...

Den ganzen Abend lang präsentierte sich der Münsteraner als ein glänzender Solist. Solide zauberte die linke Hand den Bass, die Rechte behend die Melodie und obwohl meist nur dieses eine Instrument den Ton angab, vermißte man eine Big Band nicht. Die Musik schien wie für ihn geschrieben. Pardon: Für sie, Bleimings Hände.

Mitreißend, gefühlvoll und technisch brillant
Boogie-Pianist Bleiming begeisterte im "Professorenhaus"
Lingen
Zum Glück ist das "Professorenhaus" am Lingener Universitätsplatz ein ziemlich festgefügtes Gebäude. Sonst hätten beim Jazzfrühschoppen des Kulturamtes der Stadt entweder die Wände angefanegn zu swingen und zu grooven, oder der Fußboden hätte den wippenden und stampfenden Füßen der Gäste im vollbesetzten Veranstaltungsraum nachgegeben.

Verwantwortlich für die bei einem emsländischen Publikum zur sonntäglichen Mittagszeit schon fast frenetische Begeisterung war Christian Bleiming. Der mÜnsteraner zählt zu den besten Boogie-Woogie-Pianisten Deutschlands und wird in Fankreisen von vielen inzwischen in einem Atemzug mit dem Großmeister Axel Zwingenberger genannt.

Ebenso mitreißend wie gefühlvoll intonierte er den traditionellen Stil der Musik auf dem Bluespiano, die nach dem von Clarence Pinetop Smith 1928 aufgenommenen Pinetop´s Boogie Woogie ihren Namen bekam. Wer das bisher nicht wußte, konnte es beim Lingener Blue- und Jazzfrühschoppen lernen. Auf lockere, humorvolle Art führte Bleiming sein Publikum durch das Programm von klassischen Songs und Eigenkompositionen oder auch Mischungen aus beidem und erläuterte Ursprung wie Namensgebung der Klanggemälde mit dem Rolling Bass.

Mal in rasendem Tempo, mal sehr sanft und emotional und nie zu distanziert ließ Bleiming die technische Brillanz hören, die seinen Ruf zuerst im Münsterland als Solopianist der WDR-3-Talkshow "Theatercafé live" und dann ganz schnell in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus begründete. Sein "Walking Bass" spaziert wirklich leichtfüßig, hat nichts von der schleppenden Schlampigkeit mancher Kollegen, und die rechtshändigen Melodien schweben darüber, ergänzen oder setzen Kontraste, verbinden oder pointieren, ganz wie es dem Pianisten und seinem Publikum gefällt. So klingt auch das eigentlich für zwei Pianos geschriebene Sixth Avenue Express ausreichend instrumentiert, wenn es Christian Bleiming es viel traditionsgemäßer allein spielt.

Kurzweiliger Frühschoppen mit Bleimings "Boogie Trio"
Standards in neuem Gewand präsentiert
Sudweyehe. Den Titel "Sixth Avenue Express" mußte Peter Samland wohl falsch verstanden haben: Der Schlagzeuger produzierte Qualmwolken wie eine Dampflokomotive. Auch sonst der rhythmische Antrieb des "Christian Bleiming Boogie Trios", gönnte sich "der Meister des guten Geschmacks" (Bandleader Bleiming) beim Frühschoppen an der Sudweyher Wassermühle Zigarren von Fidel Castro´schem Format.

Die Formation aus Münster hat viele Blues-, Jazz- oder Dixieland-Hits als Boogie-Woogie neue interpretiert. In ein neues Geand gekleidet, atmeten "Frühschoppenstandards" wie "Sheik of Araby" oder der "St. Louis Blues" neues, frisches Leben. Dazu spielte die Band eigenkompositionen und Lieder aus dem Bereich des Rhythm´n´Blues. Der Auftritt des Trios geriet überaus kurzweilig und kam bei den vielen Zuhörern sehr gut an.

Im Vordergrund stand naturgemäß das Boogie-Pianospiel von Bandleader Bleiming, der 1995 bereits solo in der Wassermühle zu Gast gewesen war. Amandus Grund steuerte stilechte Gitarrensoli bei, Schlagzeuger Peter Samland hielt sich die meiste Zeit im Hintergrund. Einer der Höhepunkte war ds vierhändige Spiel von Bleiming und Grund am Klavier, wobei der Gitarrist stehend in die Tasten greifen mußte.